Der multilinguale Blog – WPML im Test
Gerade für Reise- oder Technikblogs bietet es sich an: Mehrsprachigkeit im Blog realisieren. Egal ob Seiten, Plugins, Theme, Widgets oder Beiträge – alles sollte übersetzt werden. Dann braucht es eine automatische Browserweiterleitung anhand der eingestellten Sprache des Besuchers und eine Sprachumschalter auf der Seite. Ich habe mir WPML angesehen und betreibe damit auch diesen Technikblog, um wichtige Themen auch in englisch anbieten zu können. Meine Erfahrungen…
WPML Features im Überblick
WPML erweckt einen professionellen Eindruck und das Vertrieb- sowie Supportsystem ist wirklich gut. Das Plugin ist als All-One-Lösung gedacht: Artikel, Seiten, Widgets, Plugin und Theme Strings direkt in einer WordPress Installation übersetzen. Darüber hinaus besitzt WPML eine automatische Browserweiterleitung und eingebaute Sprachumschalter Widgets für den Footer, das Menü oder die Sidebar. Wer es ganz professionell haben möchte hat auch noch die Möglichkeit externe Agenturen für Übersetzungen über die WPML Schnittstelle zu engagieren. Ein lokales Übersetzermanagment zur Verwaltung der Rechte für die Nutzer in WordPress ist ebenso integriert.
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Um aus der WordPress Mediathek Elemente in den jeweiligen Artikel einzufügen, wird eine Art Duplikat der Medien für jede Sprache erstellt, so dass verschiedene Beschreibungen (Captions für Bilder z.B.) etc. angelegt werden können. Für jede Sprache kann außerdem jedes Menü eigens angelegt werden. Verschiedene Widgets pro Sprache einzusetzen ist ebenfalls möglich. Ein Rund-um-Paket also für 79$ – Updates sind für ein Jahr integriert. Weitere Updates nach einem Jahr kosten dann rund die Hälfte des Einkaufspreises.
Dieser Blog nutzt WPML – schau dich einfach um, wie es für den Nutzer funktionieren kann.
Was ist der Kontext von WPML?
An sich ist WPML eine gut durchdachte und mächtige Lösung für multilinguale Blogs, allerdings hat es zwei Nachteile: Es ist leichter fehleranfällig, da es aus vielen Komponenten besteht und es kommt anfangs häufiger zu Problemen, gerade wenn WPML bei einem größeren bestehenden Blog hinzugefügt wird.,Der Support hilft allerdings vollkommen kompetent und kann jede Angelegenheit lösen. Andererseits müssen die Entwickler von Plugins und Themes auf die Integration von WPML Rücksicht genommen haben. Die meisten Plugins und Themes bieten zwar eine Sprachdatei an oder die Sprach-Strings lassen sich aus dem Code herausziehen, aber z.B. für SEO Plugins möchte man ja für die Hauptseite verschiedene Descriptions, Keywords und Titles für die unterschiedlichen Sprachen eintragen, was dann natürlich nur mit der Pro-Variante des jeweiligen Plugins möglich ist.
Genau dieses Freemium-Modell bei WordPress wird einem hier zum Verhängnis. Wer WPML kauft hat eine starke Lösung zum fairen Preis, aber muss dann in weitere Plugins investieren, um es voll nutzen zu können. Eine sinnvolle Variante Artikel auch SEO-tauglich mit WPML anzulegen, habe ich noch nicht herausgefunden.
Eine billige Alternative zu WPML
Eine viel einfachere Variante wäre eine Multisite anzulegen, die Hauptseite in der Sprache zu gestalten, die der Benutzer als erstes sehen soll und dann pro weitere Sprache eine eigene Unterseite anlegen. Man spart sich viele Kosten, kann die einzelnen Sprachen wunderbar trennen – auch mit Benutzern und Rechten – und das Geld z.B. in das Design investieren. Gerade eine richtige Internationalisierung des Themes ist bei WPML problematisch. Ich kann zwar die Strings übersetzen, z.B. “1 Kommentar” u.ä. aber ich kann nur ein Header Logo festlegen für die gesamte Seite und nicht ein anderes für eine weitere Sprache, so dass Schriftzüge mit Slogan fast unmöglich werden. Mit einer Multsite sind SEO-Operationen auch wesentlich einfacher zu handhaben und Widgets und deren Übersetzung auch kein Problem, da die jeweilige Unterseite ja dann nativ in der dafür vorgesehenen Sprache läuft und alles andere mit den Sprachdateien der jeweiligen Plugins erledigt werden kann.
WPML schafft hier sicherlich mehr Komfort, aber so sehr anspruchsvoll ist die etwas manuellere Variante mit der Multisite auch nicht, da es auch eine gewisse Zeit dauert, bis man sich in WPML wirklich zurecht gefunden hat.
Screenshots
Wer einen Einblick bekommen möchte, wie WPML arbeitet, hier ein paar Screenshots oder einfach als Kommentar fragen: